Vom Schwarzwald immer Richtung Osten
Mit größtenteils sehr gut ausgebauten und beschilderten Radwegen ist der Donauradweg einer der meistgeradelten Radwege Europas
Mit größtenteils sehr gut ausgebauten und beschilderten Radwegen ist der Donauradweg einer der meistgeradelten Radwege Europas oder sogar der Welt – was kein Wunder ist, schließlich kann man auf ihm auf der Strecke von Donaueschingen im Schwarzwald bis ans Schwarze Meer acht Länder (Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien) mit verschiedenen Kulturkreisen und Landschaften kennenlernen. Wer allerdings nach Budapest noch weiter bis zur Mündung ans Schwarze Meer will, sollte gutes Kartenmaterial und ein GPS-Gerät dabei haben, denn Ausschilderungen des Radwegs sind dann eher selten zu finden.
Aber fangen wir von vorne an, bei der Quelle − was schon mal ein Problem ist, denn es gibt keine. "Brigach und Breg bringen die Donau zu weg", heißt ein bekannter Spruch, der auf ein Unikum hinweist: Die Donau beginnt offiziell erst dort, wo diese beiden kleinen Schwarzwaldflüsschen in Donaueschingen zusammenfließen. Wobei auch das genaugenommen falsch ist, denn eigentlich endet sie dort, da bei der Donau die Flusskilometer von der Mündung aus gezählt werden. Doch nicht nur diese beiden Seltsamkeiten machen die Donau so besonders, sondern auch die große Vielfalt der Landschaften durch die sie fließt und die zahlreichen kulturell interessanten Städte, Klöster und Burgen, die sie dabei passiert.
Von Donaueschingen aus gibt es drei große Ziele: Passau, Wien, Budapest. Die persönliche Fitness und vor allem auch die zur Verfügung stehende Zeit entscheiden darüber, wie weit man fährt. Und wer es dann wirklich zu Ende bringen will, folgt der Donau noch weiter – aber wie weiter oben schon geschrieben, ist dieses Teilstück bis zur Mündung ein echtes Abenteuer, zumindest was die Wegfindung angeht.
Viele Radfahrer verteilen die Strecke auf mehrere Jahre, schließlich ist es auch eine Frage der Zeit. Welches Teilstück man sich zuerst vornimmt, sollte man auch von seiner Fitness abhängig machen, das erste von Donaueschingen nach Passau ist sicherlich nicht das einfachste, denn hier ist zumindest zu Beginn der Strecke noch wenig Platz direkt an der Donau, so dass der Radweg manchmal abbiegt und sich aus dem teilweise tief eingegrabenen Donautal herauswindet, um später wieder ans Ufer zurückzukehren. Das kann ganz schön in die Beine gehen. Aber das Schöne an einer Radreise an einem Fluss entlang ist ja – zumindest wenn man stromabwärts unterwegs ist –, dass auf jede Steigung eine Abfahrt folgt. Dem reinen Genuss dieses wunderschönen Radwegs steht somit nichts im Wege.