Fahrradhelden

Es geht immer um die Reise, egal, mit welchem meiner vier Fahrräder ich unterwegs bin.

Daniel Gillborn mit blauem Faltrad

Daniel Gillborn ist Director der Bicycle Association of Great Britain und war bis 2017 Geschäftsführer von CycleScheme, dem Marktführer im Dienstradsektor in Großbritannien. CycleScheme funktioniert ähnlich wie JobRad und bringt Angestellte dank Gehaltsumwandlung und steuerlicher Förderung aufs (Dienst-)Rad. Unter Gillborns Leitung hat das Unternehmen 48.000 Arbeitgeber von seinem Dienstradkonzept überzeugt und etwa 800.000 Radfahrerinnen und Radfahrer in den Sattel gebracht. Grund genug, ihm unseren JobRad-Titel „Fahrradheld“ zu verleihen. Ein Interview bei Minztee und Brezeln über Business mit Bikes, sein Motto beim Radeln und (s)eine Mobilitätsvision.

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Herr Gillborn, Sie arbeiten schon lange in der Fahrradbranche in Großbritannien. Was war Ihr bisher größter Erfolg?

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CycleScheme wurde fünf Jahre hintereinander mit dem britischen BikeBizAward als bester Dienstleister der Fahrradbranche ausgezeichnet. Das tolle an CycleScheme – und an JobRad – ist ja, dass durch unsere Konzepte qualitativ hochwertige Fahrräder für Angestellte erschwinglich werden und wir viele Menschen fürs Fahrradfahren begeistern, die sonst vielleicht nicht radeln würden. Das ist eine gute Sache, die mich stolz macht.

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CycleScheme ist in der Zeit, als Sie dort Chef waren, schnell gewachsen. Gab es auch Rückschläge und Misserfolge?

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Wenn ein Unternehmen schnell wächst, muss es immer wieder neue Wege ausprobieren. Und dabei passieren Fehler. Viele Fehler. Es war in unserem Team aber immer klar, dass man Fehler machen darf – wenn man bereit ist, aus ihnen zu lernen.

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Sie leben mit Ihrer Familie im Norden von London und pendeln häufig mit Ihrem Faltrad in die City. Die britische Hauptstadt ist nicht gerade als besonders fahrradfreundlich bekannt. Welche ist Ihre Lieblingsfahrradstadt?

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Jetzt sollte ich Freiburg sagen, weil JobRad dort sitzt, oder? (lacht) Freiburg ist eine tolle Fahrradstadt, aber ich bin ein großer Fan der niederländischen Stadt Utrecht. Wann immer dort etwas geplant wird, stehen Radler und Fußgänger an erster Stelle, nicht Autos. Aber London hat in Sachen Fahrradfreundlichkeit ebenfalls Fortschritte gemacht. Allerdings ist  dort immer noch viel zu tun…

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Am Wetter ändert sich in London dagegen nicht viel! Was machen Sie, wenn es regnet? Lassen Sie dann das Fahrrad stehen?

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Ich radle bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit – in wasserdichter und reflektierender Funktionskleidung.

Daniel Gillborn mit blauem Faltrad

Quelle: JobRad

Ich radle bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit

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Daniel Gillborn
Beruflich ist Daniel Gillborn schon viele Jahre in der britischen Fahrradindustrie tätig. Er pendelt aus dem Norden von London zu seinen Geschäftsterminen mit U-Bahn und Faltrad. Und auch privat liebt er das pedalieren: zum Beispiel beim Ironman auf Hawaii
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Was ist Ihr Motto beim Radeln: „Der Weg ist das Ziel“ oder „Ab durch die Mitte“?

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Der Weg ist für mich das Ziel. Es geht immer um die Reise, egal, mit welchem meiner vier Fahrräder ich unterwegs bin – außer ich bereite mich gerade auf den Ironman auf Hawaii vor.

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Würden Sie einen tollen Fahrradmoment mit uns teilen?

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Da gibt es viele. Ich erinnere mich noch gut an den Augenblick, als ich als Kind Fahrrad fahren gelernt habe. Ein tolles Gefühl! Und auch mein erstes Mal auf einem E-Bike war fantastisch. Ich habe schnell verstanden, wie ein Pedelec unser Mobilitätsverhalten verändern kann. Denn damit können Pendler bequem viel längere Strecken zurücklegen.

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Stellen Sie sich vor, morgen früh säße in Ihrem Minztee eine Fee und Sie hätten einen Fahrrad-Wunsch frei. Welcher wäre das?

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In meinem Traumland wäre es ganz leicht, sich mit dem Fahrrad oder zu Fuß fortzubewegen. Denn die Infrastruktur wäre für Radler und Fußgänger gemacht, nicht für den Autoverkehr. Diese Verkehrsteilnehmer hätten an meinem Wunschort immer Vorfahrt. Dort könnten wir problemlos ohne Auto unsere Arbeitsplätze erreichen, einkaufen, zum Arzt gehen und unsere Freizeit gestalten. Wer mal einen Wagen bräuchte, könnte sich einen leihen – aber das wäre immer die zweite Option.